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Gesundheits-Apps: Digital Health ist bald Mainstream und könnte Milliarden einsparen

Gesundheits-Apps: Digital Health ist bald Mainstream und könnte Milliarden einsparen

Sie werden immer beliebter und haben das Potenzial die Gesundheitsbudtgets deutlich zu entlasten. Gesundheits-Apps sind aus der medizinischen Zukunft nicht mehr wegzudenken.

In Deutschland nutzt schon fast jeder zweite Smartphone-User (45 Prozent) Gesundheits-Apps. Ebensoviele können sich laut einer Bitkom-Studie vorstellen, dies künftig zu tun. Zu den beliebtesten digitalen Helfern zählen demnach Apps, die ausschließlich Körper- und Fitnessdaten – wie zum Beispiel Herzfrequenz, Blutdruck oder gegangene Schritte – aufzeichnen. Drei von vier Befragten gaben an, Apps zu nutzen, um ihre Gesundheit generell zu verbessern. „Gesundheits-Apps helfen uns, länger gesund zu bleiben, und, wenn wir krank sind, schneller gesund zu werden“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Apps motivieren beim Sport, helfen Trainingspläne zu erstellen und warnen, wenn die Vitalwerte nicht mehr im Normbereich liegen und ein Arztbesuch nötig ist.“

Personalisierte Medizin

Neben der Beliebtheit dürfte bei Gesundheits-Apps in Zukunft ein handfestes wirtschaftliches Thema wichtig werden. Gemäß der US-Studie „The Growing Value of Digital Health“ des IQVIA Institute for Human Data Science vom November 2017 werden die Kosteneinsparungen für das Gesundheitswesen beträchtlich sein. Digitalen Hilfsmittel zur Krankheitsbekämpfung und Vorsorge könnten schließlich bald teure und schwerfällige Analysegeräte in Krankenhäusern und Arztpraxen überflüssig machen. Innerhalb von zehn Jahren dürfte der Einsatz von Digital Health Mainstream sein und die gesamte Medizinwelt revolutionieren, nicht zuletzt weil sich die Medizin dadurch weiter personalisieren lässt.

Wo die Einspar-Potenziale schlummern

Die Macher der Studie schätzen, dass sich allein in den Bereichen Diabetes-Prävention, Behandlung von Diabetes und Asthma sowie Herz-Kreislauf- und Lungen-Rehabilitation jährlich sieben Milliarden Dollar im US-amerikanischen Gesundheitssystem einsparen ließen. Bezogen auf die gesamten Gesundheitskosten in den USA wären sogar Einsparungen von 46 Milliarden Dollar möglich. Hinzu kommen Einsparungen in der Forschung, da klinische Studien vermehrt auf aktuelle Patientendaten zurückgreifen könnten. Bezogen auf den deutschen Markt wären das immer noch einige Milliarden.

Mehr Erfolg in der Prävention

Hierzulande ist die Arvato-Tochter Vilua im Digital-Health-Markt aktiv. Ein wichtiger Bereich von Vilua ist die Gesundheitsvorsorge bei Unternehmen, wo digitale Helfer zu einem echten Mehrwert führen. „Durch digitale Lösungen können wir nicht nur Geld einsparen, sondern auch Effekte erreichen, die so bisher nicht möglich waren“, sagt Laura Henrich, Leitung Healthcare Strategy bei Vilua. Die technische Seite ist allerdings nur ein Aspekt der Vorsorge-Apps von Vilua. „Digitale Lösungen allein reichen noch nicht aus“, so Henrich. „Wir denken, dass man diese mit menschlicher Expertise kombinieren muss.“ Vor allem im Vorsorge-Bereich gehe es schließlich darum, das Verhalten von Menschen grundsätzlich zu ändern. „Deswegen bieten wir über die App auch Zugriff auf einen persönlichen Coach, mit dem die User sprechen oder über einen Messenger kommunizieren können“, erklärt die Strategin. „Die User bekommen so eine höhere Verbindlichkeit und eine individuellere Beratung. Durch die Kombination aus Coach und digitaler Technik können wir Menschen besser helfen.“ Tatsächlich seien die Teilnahmequoten gegenüber klassischen beruflichen Gesundheitsvorsorge-Maßnahmen deutlich höher. Letztlich können Vorsorge-Apps, die Firmen ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen, auch zu einer höheren Bindung ans Unternehmen führen.

Persönliche Gesundheitsberatung

Auch chronisch Kranken können Gesundheits-Apps wertvolle Dienste leisten, wenn es etwa darum geht, die Krankheit besser zu managen oder die Ernährung umzustellen. „Oft gibt es Empfehlungen vom Arzt, für deren regelmäßige Umsetzung der Patient aber dauerhafte Hilfe bräuchte“, verdeutlicht Laura Henrich. „Das kann ein Arzt in der Regel zeitlich nicht leisten, so dass hier eine Gesundheits-Apps mit einem Coach sinnvoll sein und dem Betroffenen letztlich zu einer höheren Lebensqualität verhelfen kann.“

Tatsächlich wächst der Bereich der Apps, die sich aufs Gesundheits-Management und die Patientenversorgung beziehen, rasant. Laut der IQVIA-Studie macht dieser Bereich bereits 40 Prozent des Digital-Health-Markts aus, vor zwei Jahren waren es nur 27 Prozent.

Autor: Redaktion Zukunft. Kunde.
Bild: AdobeStock

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